St.Micheliskirche

Baugeschichte

Baugeschichte Michaeliskirche ZehrenUm die Mitte des 13. Jahrhunderts muss Zehren bereits ein ansehnlicher Ort gewesen sein. Im Jahr 1316 wird erstmals eine Kapelle erwähnt, die dem heiligen Michael geweiht ist. In einem Vertrag aus jenem Jahr wird dem Kloster Seußlitz als Ersatz für die „Parochialkirche zu Dresden" (jetzige Frauenkirche) die Kirche zu Seußlitz und die zu Zehren (ecclesia in Cerin) einverleibt.

Zehren muss also schon eine größere Kirche mit umliegenden Ortschaften gewesen sein, wenn sie als Ersatz für den Vorläuferbau der Frauenkirche gelten konnte. Diese erste Kirche muss 1548 abgerissen und im darauf folgenden Jahr der Neubau einer jedoch noch zu kleinen Kirche begonnen worden sein (Baukosten: 650 Schock). 1605/07 wurden in diese Kirche durch Hans von Schleinitz und Marie geb. von Sundthausen auf Schieritz, deren Grabplatten heute noch auf der südlichen Längsseite zu sehen sind, Emporen eingebaut.

1612 oder 1624 wurde dieses Gebäude um 12 Eilen (= 6,78 m) verlängert und dadurch mit dem Turm verbunden, der bei dieser Gelegenheit jedoch abgetragen und durch einen Dachreiter ersetzt wurde. 1628 erhielt diese Kirche eine Orgel, die 1687 vergrößert wurde. 1755 wurde diese inzwischen baufällig gewordene Kirche abgerissen und der Neubau der jetzigen Kirche begonnen. Der Neubau ab 1756 geschah in schweren Zeiten. Vor allem der Siebenjährige Krieg (1756-1763) brachte den Bau zeitweilig völlig zum Stillstand. Belagerung, Plünderung, die Entwendung des Bauholzes, Unwetter und Epidemien sowie Brände suchten fernerhin die Gemeinde heim.

Der Zehrener Diakon und Dichter Gottlieb Fuchs hat diese schwere Zeit in seinen Gedichten wiedergegeben. 1787 konnte mit der Vollendung des Turmes der Kirchenneubau für insgesamt 3.638 Taler für das Kirchengebäude und 3.200 Taler für den Turm vollendet werden. In der Inneneinrichtung übernahm man lediglich die Orgel und die Epitaphe (Grabplatten) im Altarraum aus der Vorgängerkirche.

1839 und 1891 wurde die Kirche einer Renovierung unterzogen. Bei der Erneuerung von 1891 erhielt sie eine zeitgenössische Ausmalung mit Elementen des Jugendstils. Im Jahr 1930 erfolgte eine Außenrenovierung. 1966 wurden der Kirchturm einschließlich Kugel, Wetterfahne und Zifferblätter renoviert und die Dachflächen der Kirche umgedeckt.

1984/85 wurde durch den großen Einsatz Zehrener Kirchgemeindeglieder eine Innenrenovierung der Kirche vorgenommen. 1987 wurde der Orgelprospekt und der Taufstein, 1991 der Altar durch den Restaurator Hans Riedel aus Dresden wieder in seine ursprüngliche barocke Gestaltung versetzt.