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AN(GE)DACHT

an der Außenwand der Lommatzscher Wenzelskirche hängteine Glasgedenktafel zur Erinnerung an 36 Opfer einer willkürlichen Erschießung durch SS-Soldaten kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges. Diese Glasgedenktafel wurde am Volkstrauertag 2007 nach dem Gottesdienst enthüllt. Sie steht unter dem Titel „Gegen das Vergessen“. Nun wurde diese Tafel in der Nacht vom 27. Januar zum 28. Januar von derzeit Unbekannten zerstört.

Diese beiden Untaten – Erschießung und Zerstörung der Gedenktafel – passen für mich gar nicht zusammen mit unserer christlichen Botschaft der Menschlichkeit und des friedlichen Miteinanders.

„SEI EIN MENSCH“ Diese drei kurzen Worte seines Vaters hat der Sportjournalist Marcel Reif als Lebensdevise und Vermächtnis in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag anlässlich des 79. Jahrestages der Auschwitz-Befreiung am 27. Januar wiedergegeben. Über viele Jahrzehnte war Marcel Reif als Kommentator die Stimme des deutschen Fußballs. Seine Familiengeschichte hingegen ist eher unbekannt. Der Vater hatte den Terror und die Konzentrationslager mit der millionenfachen Ermordung von Menschen durch das nationalsozialistische Deutschland überlebt. Sein Vater habe über die Shoah (nationalsozialistischer Völkermord an den Juden Europas) geschwiegen, erzählte Marcel Reif. Reif sagte, er wolle seinem Vater für sein Schweigen danken. Sie seien in das Land der Täter gezogen. „Eine fröhliche, sorgenfreie, liebevolle Kindheit und Jugend war das; fröhlich und sorgenfrei, nicht zuletzt, das weiß ich heute, weil mein Vater schwieg.“ Die Kinder sollten nicht in jedem Postboten, in jedem Bäcker, in jedem Lehrer die möglichen Mörder der Großeltern sehen. Und Reif selbst habe seinen Vater nicht nach seinen Erlebnissen gefragt, weil er Angst gehabt habe. „Unsagbares hören, Unfassbares erfassen und Unerträgliches ertragen zu müssen. Bilder des Grauens, was man meinem großen, starken Vater angetan hatte.“

Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung aber sagte er: Sein Vater müsse sich im Grab umgedreht haben, bei dem, was nach dem 7. Oktober zum Teil auf Deutschlands Straßen gesagt worden sei. „Aber was da zuletzt zu hören und zu sehen war, die großen Demonstrationen der Aufrechten, das macht mir Hoffnung“, sagte er.

Auf die Frage, was denn die Botschaft des erlebten und erlittenen Leides, aber auch des Neuanfangs und des familiären Glücks sei, antwortete Reif mit drei kurzen Worten: „Sei ein Mensch.“ Keine langen Predigten, keine großen lebensphilosophischen Abhandlungen oder Vorträge, allein drei kurze Worte. „Sei ein Mensch.“

Mich, liebe Lichtblickleser, erinnert dies sehr stark an die drei kurzen Worte Jesu am Kreuz: „Es ist vollbracht.“ Das ist der Hintergrund unseres christlichen Osterfestes.

Mit dem Osterfest wird deutlich, dass am Karfreitag nicht alles vorbei war, sondern am Ostersonntagmorgen die Tür zum Neuanfang, zu neuer Menschlichkeit und zu neuem Leben bis zur Ewigkeit geöffnet wurde. Jesus ist diese Tür zur Ewigkeit.
Das scheinbar Unvorstellbare geschieht. Der Gekreuzigte erwacht zu neuem Leben. Der Neuanfang ist möglich. Die Aufforderung „Sei ein Mensch“ bekommt eine neue Chance.

Und mit Blick auf Jesus Christus bekommen das Miteinander der Menschen und das Miteinander mit Gott seinen neuen, seinen entscheidenden Aspekt. Dabei geht es um mehr, als nur lieb und nett zu sein. Es geht auch darum, dafür einzustehen, dass jedes Menschenleben gleich wert ist. Egal, wo es geboren wurde und mit welcher Nationalität es verbunden ist. Damit wird jede Ideologie, jedes Programm, jede Rede, die anderes sagt, zur Rede gegen Gott und seine frohe Botschaft der Menschlichkeit.

Wir, liebe Lichtblickleser, wir dürfen getrost in das kommende Frühjahr hinein gehen. Wir dürfen uns am Wiedererwachen der Natur freuen – natürlich, denn das Osterfest liegt im Frühjahr. Zudem dürfen wir miteinander feiern, dass mit Ostern durch Jesus Christus ein unbegrenzter Neuanfang der Menschlichkeit gesetzt ist. So wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben, auch im Namen der Kirchenvorstände und der Mitarbeiter, ein gesegnetes Osterfest.  


Ihr Pfarrer Dietmar Saft

 

Unsere Gottesdienste in Zehren, Dörschnitz und Striegnitz

 

FREITAG, 1. MÄRZ
Weltgebetstag der Frauen
19.00 Uhr Zehren Weltgebetstagsgottesdienst im Gemeindesaal

SONNTAG, 17. MÄRZ
10.00 Uhr Dörschnitz
Zentraler Gottesdienst zum
Abschluss der Bibelwoche

SONNTAG, 24. MÄRZ
10.00 Uhr Zehren
Abendmahlsgottesdienst
mit Kindergottesdienst

FREITAG, 29. MÄRZ
Karfreitag
10.00 Uhr Zehren
Zentraler Abendmahlsgottesdienst

SONNTAG, 31. MÄRZ
Ostersonntag
8.30 Uhr Zehren
Festgottesdienst, anschließend Osterfrühstück u. Osternestsuchen

14.00 Uhr Dörschnitz
Predigtgottesdienst mit Taufen

SONNTAG, 14. APRIL
14.00 Uhr Zehren
Bläsergottesdienst zur Jahreslosung

SONNTAG, 21. APRIL
14.00 Uhr Dörschnitz Bläsergottesdienst zur Jahreslosung

SONNTAG, 5. MAI
10.00 Uhr Dörschnitz
Abendmahlsgottesdienst

DONNERSTAG, 9. MAI
Christi Himmelfahrt
17.00 Uhr Zehren
Gemeinsamer Bläsergottesdienst auf
der Elbwiese

SONNTAG, 19. MAI
Pfingstsonntag
14.00 Uhr Schieritz
Mühlengottesdienst mit Posaunenchor

 

Sämtliche Gottesdienste unseres Schwesternkirchverhältnisses finden Sie in den aktuellen Kirchennachrichten.

  



zu den Veranstaltungen und Gottesdiensten